Neurostimulation

Was ist Spinal Cord Stimulation

Die Stimulation der Hinterstränge des Rückenmarks kann bei schmerzhaften Krankheitsbildern (chronischer Bandscheibenvorfall, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen), die sonst nur schwierig und oft unzureichend zu behandeln sind, eine wirkungsvolle Therapieoption darstellen. Dabei ist die Methode bei Leibe keine neue Erfindung. Sie wird bereits seit mehr als 40 Jahren mit Erfolg angewandt.

Was wird behandelt / therapiert?

Behandelt werden damit sowohl neuropathische, also aus dem Nervensystem selbst entstandene Rückenschmerzen, als auch nicht neuropathische Rückenschmerzen, die ihre Ursache außerhalb des Nervensystems haben. Das können beispielsweise Rücken- oder Nackenschmerzen nach Brustoperationen, Leistenoperationen, Bandscheibenoperationen, Wirbelsäulenoperationen, sogenannte "failed back surgery", Post Nukleotomie Syndrome oder Phantomschmerzen nach Amputationen oder auch das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom (CRPS; Synonym auch M. Sudeck oder Reflexdystrophie) sein. Primär werden diese Krankheitsbilder konservativ behandelt. Hierbei kommen medikamentöse und physikalische Therapiemethoden, aber auch psychologisch/psychotherapeutische und psychiatrische Therapieformen in individueller Kombination zum Einsatz. Dennoch können nur ca. 30 –40% der Patienten mit neuropathischen Schmerzen zufriedenstellend konservativ therapiert werden. Obwohl die Methode schon lange bekannt ist und angewandt wird wurden erst in jüngerer Zeit aussagekräftige Studien für bestimmte Indikationen vorgelegt. Ob die Methode für Sie in Frage kommt, kann in einem persönlichen Gespräch bei uns am apex spine center geklärt werden.

Was umfasst das Verfahren?

Ein Vorteil dieser Methode ist, dass kein großer operativer Eingriff in Vollnarkose erforderlich ist um die erforderliche Elektrode über der Rückenmarkshaut zu platzieren. Diese wird über eine Kanüle unter lokaler Betäubung in den Wirbelkanal eingebracht. Mit dem von uns vornehmlich verwendeten System der Firma St. Jude Medical kann einerseits der klassische Einsatz als tonische Stimulation erfolgen, bei der die elektrischen Impulse ein, in den meisten Fällen als angenehm empfundenes, Kribbeln im betroffenen Areal auslösen. Andererseits ist die sogenannte Burst- oder Hochfrequenzstimulation möglich, bei der keine oder allenfalls sehr geringe Kribbelempfindungen auftreten. Unter Umständen kann sogar durch die Kombination beider Varianten, eine noch bessere Schmerzreduktion erreicht werden.

Welche Nachbehandlung und Rehabilitation ist erforderlich?

Ein Austausch der unter der Haut implantierten Stimulationseinheit ist nur ca. alle 10 Jahre erforderlich. Die Batterie muß in der Regel einmal in der Woche von außen, durch die Haut aufgeladen werden. Die Handhabung der SCS ist nach der Implantation für den Patienten relativ einfach. Alle Patienten erhalten hier eine intensive Einweisng. Eine spezielle weiter physiotherapeutische Nachbehandlung ist nicht erforderlich.