Spinalkanalstenose oder auch Wirbelkanalverengung

Bei einer Spinalkanalstenose oder auch Wirbelkanalverengung genannt, sind oft verschiedene anatomische Strukturen beteiligt, die zusammen die Wand des Wirbelkanals bilden: Durch degenerative Veränderungen an Wirbelgelenken, Bändern und Bandscheiben verengen sich der Wirbelsäulenkanal und oft auch die knöchernen Nervenaustrittsöffnungen (Foramen). Eine direkte Einengung entsteht, wenn sich eine geschädigte Bandscheibe nach hinten vorwölbt oder vorfällt.

Bei ausgeprägten Abnutzungserscheinungen der Wirbelgelenke bilden sich knöcherne Ausziehungen (Spondylophyten), die dann sowohl den Wirbelkanal als auch die Nervenaustrittsöffnungen einengen. Eine weitere Ursache ist eine abnorme Verdickung der zwischen den Wirbeln gelegenen Bänder zur Stabilisierung der Wirbelsäule (Ligamentum Flavum). Sämtliche degenerativen Veränderungen haben zur Folge, dass der Raum für die im Wirbelsäulenkanal verlaufenden Nerven mit der Zeit immer enger wird, bis diese regelrecht gequetscht werden.

Wodurch wird eine Spinalkanalstenose hervorgerufen?

Spinalkanalstenose

Bis zu einem gewissen Grad handelt es sich bei einer Spinalkanalstenose / Wirbelkanalverengung um eine typische Alterserscheinung der Wirbelsäule; langjährige Fehl- bzw. Überlastung, wie z.B. das berufsbedingte häufige Tragen von schweren Gegenständen und andere rückenstrapazierende Tätigkeiten begünstigen die Entstehung der Wirbelkanalverengung. Typischerweise treten die Beschwerden bei aktiven Patienten um das 50ste Lebensjahr auf.

 Bleibt eine therapeutische Intervention aus, drohen Nervenausfallerscheinungen!

Häufig auftretende Beschwerden bei Spinalkanalstenose

  • Rückenschmerzen, die ins Bein ausstrahlen
  • Starke Beschwerden bei längeren Geh-Strecken
    Teilweise keine 100 Meter mehr ohne längere Pause möglich
  • Taubheitsgefühl im Gesäß und/oder in den Beinen
  • Verschlimmerung der Schmerzen in gestreckter Haltung
  • Ihre Schmerzen bessern sich durch Vorbeugen oder Hinsetzen

Sorgfältige Diagnose einer Spinalkanalstenose ist Grundvoraussetzung für den Behandlungserfolg

Welche Vorgehensweise im Einzelfall sinnvoll ist, hängt von der Diagnose ab. Zwar weist meist schon die Schilderung der Symptome die Richtung, Klarheit bringen jedoch oft erst bildgebende Verfahren wie Computer- oder Kernspintomographie. Wichtig ist, den Grad der Wirbelsäulenschädigung zu kennen und zu wissen, wie viele Segmente von der Einengung betroffen sind. Ebenso gilt es festzustellen, ob bereits eine Instabilität der Wirbelsäule vorliegt, ob bzw. in welchem Ausmaß knöcherne Auswüchse operativ abgetragen werden müssen oder ob die angestrebte Entlastung z.B. mit dem Einsatz eines Implantats erzielt werden kann.

Prinzipiell kann jeder Wirbelsäulenabschnitt von einer Verengung betroffen sein; der am weitaus häufigsten betroffene Bereich ist die Lendenwirbelsäule.

Wie wird eine Spinalkanalstenose behandelt?

Konservative Behandlung

Bei leichteren Beschwerden kann es hilfreich sein, den Rücken konsequent zu schonen und die Schmerzen mit Medikamenten behandeln. Zur Stärkung von Rücken- und Bauchmuskulatur empfiehlt sich ein physiotherapeutisches Programm unter fachlicher Anleitung; begleitend können Wärmebehandlungen, Elektrotherapie und manuelle Therapie Linderung verschaffen. Mitunter können auch Injektionen von örtlichen Betäubungsmitteln und Kortisonpräparaten neben die eingeengte Nervenwurzel (periradikuläre Infiltration) angezeigt sein. Im Fachhandel sind spezielle Mieder und Korsette erhältlich, die den betroffenen Wirbelsäulenabschnitt in eine günstigere Krümmung bringen und damit ebenfalls dazu beitragen, die Beschwerden zu mindern.

Operative Behandlung ohne VERSTEIFUNG

Lassen sich die Beschwerden und neurologischen Symptome mit konservativen Maßnahmen nicht beherrschen, ist eine operative Behandlung notwendig, durch die der Wirbelkanal durch gezielte Entlastungsmaßnahmen, wie etwa einer Entfernung von einengenden Strukturen, chirurgisch erweitert wird, sodass die betroffenen Nerven wieder frei liegen.

Mikroskopische Dekompression

Die endoskopische Dekompression bei Stenose

Handelt es sich um eine Einengung nur des Nervenaustrittsloch (Foramenstenose) besteht die Möglichkeit der endoskopischen Dekompression (Erweiterung) unter zusätzlicher Anwendung eines Lasers. Hier werden unter endoskopischer Kontrolle und Sicht besonders schonend die das Nervenloch einengenden Strukturen entfernt und somit der Druck vom Nerv genommen.
Dieses Verfahren sollte nur von einem sehr erfehrenen und geübten Wirbelsäulenchirurgen durchgeführt werden.

Es handelt sich hierbei um einen minalst invasiven Eingriff der in Lokalanästhesie durchgeführt werden kann!

!!! Der Erfolg ist wesentlich von der Erfahrung des Operateurs abhängig !!!

Endoskopische Dekompression

Operative Erweiterung durch Abstandhalter

In ganz seltenen Fällen kann es ausreichend sein, den verengten Wirbelkanal (Spinalkanalstenose) mithilfe von speziellen Implantaten zu erweitern, die zwischen die Dornfortsätze zweier benachbarter Wirbelkörper eingesetzt werden. Diese Abstandhalter (Spreizer) drücken die Dornfortsätze regelrecht auseinander und sorgen so für die angestrebte Entlastung des verengten Wirbelkanals.

Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten und wird im Allgemeinen unter Vollnarkose durchgeführt. Bereits unmittelbar danach spüren die Patienten in der Regel einen deutlichen Rückgang der Beschwerden. Am Tag nach der Operation kann der Patient aufstehen; das vierwöchige Tragen eines Lendestützmieders schützt vor falschen Bewegungen. Das Arbeiten am Schreibtisch ist nach zwei bis drei Wochen, körperlich belastende Tätigkeiten sind nach sechs Wochen wieder möglich.

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