Mikroforaminotomie

...an der Halswirbelsäule.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann die dorsale zervikale Mikroforaminotomie eine Option sein, einen Bandscheibenvorfall im Halswirbelsäulenbereich zu beheben, ohne dass die Implantation einer Bandscheibenprothese oder eine Versteifungsoperation notwendig ist. Dies ist z.B. der Fall, wenn das vorgefallene Bandscheibengewebe seitlich austritt oder wenn eine Einengung des Nervenaustrittsloches auf eine Seite beschränkt ist. Die zervikale Mikroforaminotomie ist ein etabliertes Behandlungsverfahren, das in seiner klassischen Form bereits seit den 1950er Jahren zur Anwendung kommt. Wenn nötig, können mit dem Verfahren auch zwei Höhen in einem Behandlungsschritt operativ versorgt werden.

Dr. Helmbrecht führt diesen Eingriff mithilfe einer minimal-invasiven Technik vom Rücken (= dorsal) aus durch. Gegenüber der klassischen ventralen Diskektomie (mit anschließender Versteifung), die von vorn erfolgt, hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass keine negativen Auswirkungen auf die Beweglichkeit und Stabilität des operierten Bewegungssegment zu erwarten sind. Im Übrigen ist der von Dr. Helmbrecht modifizierte Zugang – gegenüber einem bis zu vier zentimeterlangen Hautschnitt bei der klassischen Variante – nur noch ein kleiner Hautschnitt von etwa einem Zentimeter notwendig, wodurch der Heilungsprozess insgesamt schneller verläuft und der Betroffene rascher wieder seine gewohnten Tätigkeiten aufnehmen kann.

Wie läuft eine Behandlung ab?

In Bauchlage oder in sitzender Position wird unter Vollnarkose perkutan über einen kleinen Hautschnitt von ca. einem Zentimeter ein Trokar eingebracht. Mithilfe eines Mikroskops, gegebenenfalls auch eines Endoskops, wird das ausgetretene Bandscheibengewebe unter Sichtkontrolle mit Mikroinstrumenten entfernt und so die bedrängte Nervenwurzel wieder freigelegt. Dadurch werden die Schmerzen in der Regel praktisch sofort deutlich vermindert.

Der Eingriff dauert zwischen einer halben bis eine Stunde.

Zwei bis drei Tage nach der Operation können Sie die Klinik wieder verlassen. Zwei Wochen nach dem Operationstag findet eine ärztliche Kontrolluntersuchung statt.

Welche Nachbehandlung ist erforderlich?

Etwa eine Woche nach der Operation empfiehlt es sich, unter Aufsicht eines Physiotherapeuten eine individuell auf Sie abgestimmte Physiotherapie zu beginnen.

Wann können Sie wieder Sport treiben?

Etwa drei Wochen nach dem Eingriff sollte es Ihnen wieder möglich sein, regelmäßig schwimmen zu gehen oder Rad zu fahren. Ihr gewohntes sportliches Training können Sie etwa sechs Wochen nach dem Eingriff langsam steigernd wieder aufnehmen.

Wann sind Sie wieder arbeitsfähig?

Nach drei Wochen können Sie wieder Bürotätigkeiten und leichte körperliche Arbeiten aufnehmen. Auf schwere körperliche Tätigkeiten sollten Sie in den ersten acht Wochen noch verzichten und diese dann langsam steigern.

Wie hoch ist die Erfolgsquote?

In der internationalen Literatur werden Erfolgsquoten von über 80 Prozent angegeben.


Die Vorteile auf einen Blick:

  • Mit der dorsalen zervikalen Mikroforaminotomie bleiben Stabilität und Beweglichkeit der Halswirbel erhalten; bei adäquater Indikationsstellung ist das Verfahren daher eine schonende Alternative zur Implantation einer Bandscheibenprothese bzw. zu einer Versteifungsoperation.
  • Dank der minimal-invasiven Technik ist die Phase der Rekonvaleszenz gegenüber der klassischen Vorgehensweise deutlich verkürzt.
  • Bereits drei Wochen nach der Operation können Sie wieder Ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.
  • Eine geringe Komplikationsrate.
  • Eine hohe Erfolgsquote.