Spondylodese - was ist das?

Eine Skoliose-Operation ist ein schwerer und irreversibler Eingriff. Hier kommt es zu einer Korrektur und gleichzeitigen Versteifung (Fusion, Spondylodese) des deformierten Abschnitts der Wirbelsäule. Dieser Eingriff kann sowohl nur von hinten (dorsal) oder aber von vorn (ventral), in seltenen Fällen kombiniert erfolgen.

Nach einer solchen Versteifungsoperation ist der Weg zu anderen operativen und nicht-operativen Behandlungsmethoden für immer versperrt, und daher stets als der letztmögliche Schritt anzusehen, wenn alle nicht-operativen Methoden versagt haben und/oder auf konservativem Wege keine Aussicht auf Erfolg besteht.

Eine Spondylodese (Fusions- und/oder Versteifungsoperation) sollte immer als letzter Schritt angesehen werden, da es sich hier um einen irreversiblen operativen Eingriff handelt.

Rein technisch werden hier in die Wirbelkörper Schrauben eingebracht und diese dann mit einem Stab verbunden. Ziel ist es, durch Fixation eine absolute Bewegungseinschränkung (Versteifung) in dem operierten Wirbelsäulensegment zu erreichen. State of the art ist heutzutage die zusätzliche ventrale (vordere) Abstützung und Versteifung durch einbringen von cages (Platzhalter aus Titan, Carbon, PEEK, etc. Materialien).

Die Erfolgsrate bei solchen Versteifungsoperationen wird in der Literatur sehr unterschiedlich angegeben, sie liegt schätzungsweise bei 85%.


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Wirbelgleiten L5/S1 vor der OP Situation nach erfolgreicher OP mit Reposition.
Die Wirbelkörper stehen wieder übereinander.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Implantation der Schrauben und Stäbe erfolgt über einen Schnitt in Höhe der zu operierenden Etage in der Mittellinie am Rücken. Sollte keine zusätzliche vordere Versteifung geplant sein, werden eventuell noch Knochenspäne vom Beckenkamm entnommen um diese an der hinteren Wirbelsäule anzulagern um dadurch eine zusätzliche knöcherne Fusion (Versteifung) zu erreichen.

Ist die schon erwähnte zusätzliche vordere Abstützung und Fusion geplant, erfolgt in der Regel am linken Unterbauch ein Schnitt. Anschließend wird die Bandscheibe ausgeräumt und anschließend durch einen Platzhalter (Knochenblock, Titan- oder PEEK-Käfig) ersetzt.

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert etwa zwei Stunden. Bereits zwei Stunden nach dem Eingriff können Sie wieder selbständig gehen und am dritten Tag nach der Operation können Sie wieder nach Hause zurückkehren.

Welche Nachbehandlung ist erforderlich?

Ungefähr sechs Wochen lang ist das Tragen eines individuell angepassten Korsetts notwendig, danach empfiehlt es sich, unter Aufsicht eines Physiotherapeuten eine individuell auf Sie abgestimmte Physiotherapie zu beginnen.

Wann können Sie wieder Sport treiben?

Etwa zwölf Wochen nach dem Eingriff sollte es Ihnen wieder möglich sein, regelmäßig schwimmen zu gehen oder Rad zu fahren. Ihr gewohntes sportliches Training können Sie etwa neun bis sechs Monate nach dem Eingriff langsam steigernd wieder aufnehmen.

Wann sind Sie wieder arbeitsfähig?

Nach sechs Wochen können Sie wieder Bürotätigkeiten und leichte körperliche Arbeiten aufnehmen. Auf schwere körperliche Tätigkeiten sollten Sie in den ersten acht Wochen noch verzichten und diese dann langsam steigern.

Wie hoch ist die Erfolgsquote?

In der internationalen Literatur werden Erfolgsquoten von über 85 Prozent angegeben.